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CTH 434.4

Citatio: F. Fuscagni (ed.), hethiter.net/: CTH 434.4 (TX 13.10.2014, TRde 13.08.2014)



§ 11''
58 -- Das Land (ist) für sie4 innen ebenso zotti[g]5.
59 -- Die Gulš-Göttin, (die) gütige6 (Gottheit), kam:
60 -- sie forderte [dem] Gott Kurwašu das Lebe[n] des Königs, der Königin (und) ihrer Söhne ab
61 -- (und) er brachte es ihnen.
62 -- Ferner soll niemand das (Dem. Pron. Akk.) [ … ] anfechten;
63 -- das Wort des Kurwašu (ist) ehrwür[dig.]
64 -- Er hat der Gulš-Göttin (mit diesen Worten) entgegengesehen:
65 -- „Nochmals haben die Götter die alte Gulš-Göttin [zur]ück [zu mir] [ …gebr]acht;
66 -- noch einmal kam die ušammi-7 Gulš-Göttin zu mir
67 -- (und) legte mir eine Last8 auf meine Seele“.
Lesung nach Fotokollation.
Ergänzung nach Vs. II 30.
Als alternative Graphie für aimpa- nur hier belegt.
4
Das enklitische Personalpronomen -šmaš bezieht sich vermutlich auf das im vorhergehenden kolon erwähnte Königspaar und ihre Söhne.
5
Da unklar ist, ob warḫu[- ] als Nom. Sg. oder als Verbalform ergänzt werden soll, handelt es sich bei der Übersetzung lediglich um einen Vorschlag. Das Wort warḫu[- … ] – sei es ein Adjektiv oder ein Verb – bezieht sich anscheinend auf die Bevölkerung des Ḫatti-Landes, die so zahlreich wie die Haare des (zottigen) Vlieses eines Schafs sein soll. Für ein ähnliches Beispiel vgl. CTH 458.11.1.
6
Ich nehme aššuš als Apposition von Gulšaš an. Anders Carruba 1966, 28: „eine gute Gulša kam … „.
7
Fraglich ist die Interpretation in CHD Š, 118 als šammi- mit Glossenkeil „sullen, hostile“. Ebenso schwierig scheint auch eine Korrelation mit dem luw. Lehnwort :uša- (vgl. HEG U, 113 sub :uša- und 114 sub (:)ušantari-; vgl. auch Starke 1990, 107) zu sein, weil es 'eine vergöttlicht gedachte positive Eigenschaft' bedeutet. Da die Göttin Gulšaš eine Last auf die Seele des Gottes Kurwašu legt, ist deutlich, dass die Bedeutung von ušammi- besser negativ zu deuten ist. Mit Carruba 1966, 29 sollte an eine Verbindung mit dem Substantiv ušša-/i- „Jahr“ in der Bedeutung „verjährt“ gedacht werden.
8
Die Last könnte sich auf die in kolon 60 genannte Forderung der Gulš-Göttin an den Gott Karwašu beziehen.

Editio ultima: Textus 13.10.2014; Traductionis 13.08.2014